Diabetiker- Therapieschuhe

Was sind Diabetiker-Schutzschuhe?

Diabetiker-Schutzschuh

Der Diabetiker-Schutzschuh, oftmals in Verbindung mit der diabetesadaptierten Fußbettung (DAF), ist ein medizinisch-therapeutisches Hilfsmittel für den unteren Bewegungsapparat. Er wurde speziell für Menschen mit diabetischem Fußsyndrom entwickelt. Wie der Name schon sagt, schützt dieser Spezialschuh den Fuß vor allem durch folgende Materialeigenschaften;

  • Materialien wurden auf Unbedenklichkeit, Karzinogenität (krebserregende Eigenschaften) und Toxikologie (Giftigkeit) untersucht
  • Medizinprodukt der Klasse I mit CE-Kennzeichnung
  • Innenfutter ist atmungsaktiv, waschbar, hautfreundlich und durch die Ausstattung mit Silberionen antibakteriell
  • Durch eingearbeitetes Laschenpolster wird der Ristbereich druckentlastet
  • Gestürztes Oberleder mit Abschlusspolster verhindert Druckstellen im Fersen- und Knöchelbereich
  • Lange Hinterkappe sorgt für einen guten Fersensitz
  • Rutschfeste PU- oder EVA-Laufsohle mit starker Rolle und Spitzenhub sowie versteifte Brandsohle
  • Atmungsaktives und schadstoffgeprüftes Obermaterial
  • Keine harten Vorderkappen

Im Gegensatz zum orthopädischen Maßschuh, der komplett in handwerklicher Einzelstückanfertigung aufgebaut wird, handelt es sich hier um einen sogenannten semi-orthopädischen bzw. teilkonfektionierten Schuh.

Der konfektionierte, industriell gefertigte Schuh enthält eine diabetesadaptierte Fußbettung, die handwerklich über den individuellen Leisten aufgebaut wird.

Bei uns bekommen Sie unter anderem die Marke NiMCO oder auch die wohl etwas bekanntere Marke LucRo der Firma Schein. Aber auch andere Marken und Hersteller sind jederzeit bestellbar.

Was ist das diabetische Fußsyndrom?

Weltweit sind 415 Millionen Menschen von der Krankheit Diabetes betroffen. Die Internationale Diabetikervereinigung sagt für das Jahr 2040 eine Steigerung auf 642 Millionen voraus. Durch zu spät erkannten, aber auch schlecht eingestellten Diabetes kommt es zu Spätkomplikationen, wobei vor allem die Füße (diabetisches Fußsyn­drom, Amputation), die Augen sowie die Nieren betroffen sind.

Beim diabetischen Fußsyndrom kommt es durch Durchblutungsstörungen, durch Nervenstörungen (auch Neuropathie genannt) oder eine Kombination aus beidem (auch PnP = Polyneuropathie genannt) zu Verletzungen am Fuß, die bei zu später Behandlung in einer Ampu­tation enden können.

Die Neuropathie ist so gefährlich, weil die Patienten mit der Zeit das Schmerz- und Temperaturempfinden sowie die Schweißbildung am Fuß verlieren. Dadurch trocknet die Haut aus und es kann durch zu enge Schuhe oder Druck von Gegenständen zu Verletzungen und offenen Stellen (Ulcus) kommen.

Die Amputationsrate bei Diabetikern könnte durch eine richtige Schuhversorgung gesenkt werden. Falls einem als Diabetiker das „normale“ konfektionierte Schuhangebot nicht mehr ausreicht, ist ein Diabetiker-Schutzschuh oder ein orthopädischer Maßschuh zur Versorgung notwendig und auch ratsam.

In speziellen Fällen wird man zur Wundheilung einen Verbandschuh oder Fußteilentlastungsschuh als Therapiemaßnahme bevorzugen, aber so weit sollte man es erst gar nicht kommen lassen.